Vom Pinguin Pyjama und Dankbarkeit

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Erst kürzlich hab ich gelernt, die Rauhnächte sind die Zeit außerhalb der Zeit. 12 Tage, in denen ich das alte Jahr verabschieden und das neue willkommen heißen kann. Die Zeit zwischen Weihnachten und Heilig Drei Könige, in der jeder Tag für einen Monat des folgenden Jahres steht. Es gibt viele Möglichkeiten diese stille Zeit zu nutzen, allein oder in einer Gruppe oder allein, aber mit Begleitung. Man kann ein Tagebuch schreiben, Orakeln, verschiedene Rituale durchführen, wie Räuchern und Wünsche aufschreiben. Machen muss man davon allerdings nichts. Unabhängig davon, ob man an Rituale und Bräuche glaubt oder nicht, für sich selbst herausholen kann man in dieser Zeit alles. Zum Beispiel mit Mindmaps und Fragestellungen, die helfen die eigenen Wünsche zu definieren. Man kann sich zum Beispiel die Frage stellen, was man im alten Jahr zurücklassen will: Eigenschaften, Menschen, Erlebnisse? Und was man unbedingt mitnehmen möchte. Hast du etwas über dich gelernt? Welcher Mensch möchtest du im nächsten Jahr sein? Welchen Job haben? Wo wohnen? In der Regel nehmen sich die meisten Menschen in dieser Zeit nach Weihnachten Urlaub und gehen die Dinge ein wenig ruhiger an. Es bietet sich also an, genau dann in sich zu gehen und zu überlegen, wie es weitergehen soll. In einem Tagebuch kann man sich selbst Wegweiser hinterlassen. Für das ganze Jahr oder die einzelnen Monate. Ziele und Visionen notieren. Wer sich ganz auf die alten Wege begeben möchte, kann orakeln. Karten dazu gibt es massenhaft zu kaufen. Dann wählt man sein Krafttier oder andere Begleiter, die einem meist mit wertvollen Eigenschaften zur Seite stehen. Unabhängig vom Aufwand, man geht einfach besser vorbereitet ins nächste Jahr.

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Also gebe ich mir die Rauhnächte heuer so richtig. Mit Newsletter Begleitung, täglichen Videos. Ich habe 13 Wünsche aufgeschrieben, von denen ich jeden Tag einen verbrennen und an das Universum abgebe. Aus irgendeinem Grund verliere ich davon einen im Laufe der Tage. Vielleicht hab ich ja unabsichtlich an einem Abend zwei verbrannt. Mit dem Verbrennen gebe ich den Wunsch an das Universum ab. Als Kopfgesteuerter Mensch tue ich mir damit sehr schwer. Aber, was soll’s, lass es uns heuer einfach ausprobieren.

Jede der Rauhnächte, die eigentlich Tage sind, steht für ein bestimmtes Thema. Dieses kannst du dir selbst zurechtlegen, oder aber es gibt dir dein Coach ein Thema vor. Meine zwei Rauhnachtsexpertinnen haben mir heute das Thema „Dankbarkeit“ vorgegeben. Damit haben wir Menschen es nicht so. Viel leichter ist es an alles zu denken, was heute nicht so gut geklappt hat. Die Frau, die uns am Telefon so unfreundlich behandelt hat, der Verkehr, der einfach schrecklich war oder der Job, den wir nicht bekommen haben. Dabei ist Dankbarkeit schon lange im Coaching ein Schlüssel zum Erfolg. Wer dankbar ist, verändert seine Lebenseinstellung und damit auch das Leben selbst. Wie ich zur Welt stehe motiviert meine Handlungen. Bin ich dankbar, sehe ich das Gute, den Erfolg. Ich lerne mit der Zeit mehr darauf zu achten, verbessere dadurch meine Stimmung und meine Gedanken.

Ich stelle mir also die Frage, wofür ich dankbar bin. Für den vollen Kühlschrank, mein Zuhause, meine Freunde, meine Jobs, dass ich gesund bin, keine Schmerzen habe… Wenn ich genau überlege, fallen mir ziemlich viele Dinge ein. Dann ist die Frau am Telefon gar nicht mehr so wichtig, oder der Job, den man nicht bekommen hat. Heute bin ich zum Beispiel dankbar für die Heiligen Drei Könige, die mich aus dem Schlaf geklingelt haben. Sie konnten ja nicht wissen, dass ich sowohl Urlaube habe, als auch krank bin. Verschlafen, mit zerrauften Haaren torkle ich also zur Tür und finde mich dort vier Jugendlichen und einem Erwachsenen gegenüber. Im Gegensatz zu mir im Pyjama, sind die anderen ziemlich herausgeputzt. Etwas irritiert sagen sie ihre Sprüche auf, schreiben den Schutzzauber an die Tür und gehen wieder. Erst im Nachhinein fällt mir auf, dass ich einen Pinguin Pyjama trage, was das schockierte Schmunzeln der Teenager erklärt. Trotzdem bin ich dankbar, denn an meinem Haus steht nun die magische Formel und ich hatte ein witziges Erlebnis, das mir Freude bereitet hat. Der Pinguin Pyjama ist übrigens ziemlich warm und kuschelig. Noch ein Punkt, für den ich ziemlich dankbar bin.

©Claudia Skopal

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